PRECOVERY

Studie unterstützt durch die Zentrale Biobank UMG

PRECOVERY: PREhabilitation "Karl-Heinz" mit Schwerpunkt auf Cardiale und kOgnitiVE Funktionen vor Eingriffen am Herzen: eine Analyse des Gesundheitszustands

Version 1 v. 05.12.2022

Zusammenfassung

Neuere wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass nicht nur eine Rehabilitation nach einem medizinischen Eingriff, sondern auch eine "Prehabilitation" vor dem Eingriff einen positiven Einfluss auf den Gesundheitszustand der Patient*innen haben kann. Unter Prehabilitation versteht man ein Behandlungskonzept, das die körperliche und seelische Leistungsfähigkeit der Patient*innen vor einer eingreifenden medizinischen Maßnahme stärkt.

In der randomisierten, kontrollierten, longitudinalen, multizentrischen, zweiarmigen, Assessoren-verblindeten Studie soll der Einfluss eines zweiwöchigen Prähabilitationsprogramms auf den Gesundheitszustand von Patient*innen untersucht werden, die 75 Jahre alt oder älter sind und sich einem elektiven Eingriff am Herzen unterziehen müssen. Eingeschlossen werden insgesamt 422 Patient*innen. Die Patient*innen werden im Verhältnis 1:1 in die Interventions- und die Kontrollgruppe randomisiert. Patient*innen der Interventionsgruppe werden längstens vier Wochen vor der geplanten Operation für einen Zeitraum von zwei Wochen stationär in ein kardiologisches Rehabilitationszentrum aufgenommen und erhalten eine strukturierte und auf die jeweiligen individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Prehabilitation. Bei Patient*innen der Kontrollgruppe sind keine zusätzlichen Interventionen außerhalb der klinischen Routine geplant. Primärer Endpunkt ist die Lebensqualität (EQ-5D-5L) ein Jahr nach der Operation; sekundäre Endpunkte beziehen sich auf die Aktivitäten des täglichen Lebens, die kognitiven Fähigkeiten und die körperliche Leistungsfähigkeit, die krankheitsbezogene Lebensqualität sowie das psychische Befinden.

Zusätzlicher Bestandteil der randomisierten Studie ist eine detaillierte gesundheitsökonomische Analyse. Berücksichtigt werden die Kosten der Intervention, die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen im Follow-up-Zeitraum und deren Kosten sowie die aus den Ergebnissen des EQ-5D-5L errechneten Nutzwerte. Für diesen Teil des Projekts ist die Übernahme von Routinedaten der AOK Niedersachsen und der AOK Baden-Württemberg geplant.

Weiterhin findet eine Prozessevaluation im Mixed-Methods-Design statt. Mittels quantitativer Methoden (standardisierte Befragungen, Patiententagebücher, Therapiepläne) wird untersucht, wie die Qualität und die Umsetzung von PRECOVERY durch Rahmenbedingungen und Ressourcen beeinflusst werden. Mit qualitativen Methoden (Interviews, Fokusgruppen) werden die Perspektiven der Akteure differenziert dargestellt.

Die Studie wird vom Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses mit 5,3 Millionen Euro finanziert.

Publikationen mit Erwähnung der Zentralen Biobank UMG:

  • Steinmetz, C., Heinemann, S., Kutschka, I. et al. Prehabilitation in older patients prior to elective cardiac procedures (PRECOVERY): study protocol of a multicenter randomized controlled trial. Trials 24, 533 (2023). DOI: 10.1186/s13063-023-07511-w.
Direktorin der Klinik für Geriatrie

Prof. Dr. Christine von Arnim

Prof. Dr. Christine von Arnim

Sekretariat

  • Neurologin, Geriaterin und Spezialistin für Gedächtnis

    Prof. Dr. med. C. von Arnim, studierte Medizin an der Universität in Freiburg und ist seit 2003 Fachärztin für Neurologie. 2008 wurde sie außerplanmäßig zur Professorin berufen. Prof. von Arnim schloss die Weiterbildung zu Geriaterin bereits im Jahr 2007 ab. Seit 2019 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Geriatrie an der Universitätsmedizin Göttingen. Mit Ihrer Familie wohnt sie seitdem auch vor Ort. Innerhalb der UMG baute sie neben der Station auch eine Forschungsgruppe auf, die sich mit Krankheiten bei Hochbetagten und Zusammenhängen im Organismus beschäftigt. Die Forschungsgruppe wird mit Eröffnung in das Heart & Brain Center eingegliedert Im Februar 2021 eröffnete sie die Station der Geriatrie im Bettenhaus 2, seit Herbst 2021 verfügt die Geriatrie auch über eine Ambulanzsprechstunde.

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